Schlafstörungen bei Kinder und Jugendlichen

Schlafstörungen im Kindesalter bzw. bei Jugendlichen können verschiedene Ursachen haben. Wichtig ist hier, dass organische Ursachen wie z. B. Schuldrüsenerkrankungen, Schnarchen oder Schlafapnoe durch vergrößerte Polypen oder Rachenmandeln ausgeschlossen werden. Sind organische Faktoren ausgeschlossen, sollte die Schlafumgebung bewusst betrachtet werden, denn diese beeinflusst maßgeblich die Schlafqualität.

Worauf sollte hier geachtet werden?

  • Ist es im Schlafbereich leise genug, um Ruhe finden zu können? Sind die Fenster dicht, so das Lärm und Wind nicht durchdringen kann?
  • Die Temperatur im Schlafzimmer sollte nicht zu warm oder zu kalt sein. Je nach Vorliebe 16 bis 19 Grad.
  • Ist der Schlafbereich angemessen dunkel?
  • Ist das Bett, die Matratze, das Kissen und die Bettwäsche gemütlich und lädt zum Schlafen ein?
  • Der Schlafbereich sollte Gemütlichkeit und Geborgenheit bieten, deshalb ist es förderlich, dass das Bett der Größe des Kindes angepasst wird, sodass es sich dort nicht verloren fühlt.
  • Reizüberflutung im Schlafbereich ist nicht förderlich, deshalb ist es ratsam, den Spielbereich vom Schlafbereich zu trennen. Wählen Sie beruhigende Farben für den Schlafbereich, die die Ruhefindung unterstützen.
  • Unterstützend können Pflanzen gewählt werden, die die Sauerstoffsättigung fördern wie z.B. Aloevera.
  • Für einige Kinder wirkt es auch beruhigend, wenn sie den Geruch der Mutter wahrnehmen können, z.B. in Form eines getragenen Tuchs oder Shirts.

Rituale schaffen vertraute Sicherheit

Für Kinder ist es wichtig, dass feste Schlafrituale praktiziert werden. Dies schafft Sicherheit und Verlässlichkeit. Rituale wirken beruhigend und schaffen damit eine optimale Atmosphäre. Kinder lieben Rituale, sie können sich auf eine Reihenfolge verlassen und erfreuen sich daran, dass sie das wiederkehrende Ritual immer besser beherrschen. Es wird für Sie nicht langweilig, sondern vertiefen und verinnerlichen immer intensiver. Lesen Sie Ihrem Kind etwas Beruhigendes vor, erzählen sie Gutenachtgeschichten, kuscheln Sie mit Ihrem Kind, singen Sie ein Schlaflied vor oder sprechen Sie ein Gebet mit Ihrem Kind. Jeder Mensch ist anders und hat andere Vorlieben, Talente und Interessen. Entwickeln Sie Ihr eigenes Schlafritual mit denen Sie sich identifizieren können. Umso authentischer, desto besser nehmen die Kinder Ihre Angebote an.

Ängsten die Stirn bieten

Ängste können den Schlaf stören. Hier ist es wichtig, dass Eltern verständnisvoll und geduldig sind. Kinder haben nicht gerne Angst und sollten in diesen bedeutenden Phasen ernst genommen, begleitet und unterstützt werden. Ist es die Angst vor der Dunkelheit, könnte mit einem gedimmten Licht Abhilfe geschaffen werden oder lassen sie die Tür geöffnet. Das Licht darf nicht zu grell sein, da das Licht wach hält. Zu helles Licht hemmt die Melatoninproduktion und da Melatonin für unsere Tiefschlafphasen verantwortlich ist, wäre dies kontraproduktiv. Ängste können nur abgebaut werden, wenn diese verstanden und akzeptiert werden als Teil der Entwicklung. Sprechen Sie mit Ihrem Kind liebevoll, verständnisvoll und natürlich darüber, so wird kein Schamgefühl erzeugt. Bei Ängsten ist es wichtig sich auf das Kind und die jeweiligen Bedürfnissen einzulassen und es auf die Art und Weise schützen, wie es das Kind braucht. Lassen Sie sich beraten, wenn Sie Hilfe und Unterstützung benötigen, um diese Phase souverän zu meistern. „Der Weg aus der Angst heraus, führt durch die Angst durch“. Unterdrücken, vermeiden, ignorieren oder verleugnen der Angst macht die Angst schlimmer und ist somit nicht hilfreich.  Angst ist ein überlebenswichtiger Instinkt, diese hat die Absicht zu schützen und möchte keinesfalls schaden. Wenn Angst entsteht, ist dies ein Signal für uns genauer hinzusehen. Die Gesundheit leidet darunter, wenn Ängste nicht angemessen aufgearbeitet werden. Bedenken Sie, dass Ängste für Kinder Realität sind, daher spielen sie diese nicht runter und nehmen sie, sie ernst.

Depressionen können Schlafstörungen verursachen

Depressionen können ebenfalls ein Grund für Schlafstörungen sein. Hier ist es wichtig sicher zu stellen, dass der Vitamin D Spiegel in einem angemessenen Rahmen liegt, da dies Ursächlich für Depressionen seien kann. Trauer, Trennung, Mobbing und andere belastende Faktoren, können den Gemütszustand beeinflussen und Depressionen verursachen. Lassen Sie sich unterstützen und arbeiten Sie das seelisch Belastende auf.

Albträume

Albträume können ebenfalls für schlaflose Nächte verantwortlich sein. In unseren Träumen verarbeiten wir oft Ängste, Erlebtes, Gesehenes und Gehörtes. Deshalb ist es von großer Wichtigkeit, dass Kinder vor der Vielfalt der Medienwelt geschützt werden. Es gibt Dinge für die das Gehirn des Kindes nicht ausgereift ist, um diese verarbeiten zu können. Unterhalten Sie sich nicht in der Gegenwart der Kinder über Themen, die nicht für „Kinderohren“ gedacht sind.

Raum und Zeit für Ruhe

Nehmen Sie sich immer ausreichend Zeit mit Ihrem Kind, um das Erlebte nach Kindergarten, Schule, Sportverein, Musikschule usw. zu sprechen und zu verarbeiten. Verspürt das Kind keine Lust zu sprechen, so sollte dennoch Zeit zum Nachdenken gegeben werden. Direkte Berieselung durch Fernsehen oder ähnlichem sind nicht förderlich. Denn die Inhalte des Tages möchten verarbeitet werden und wenn dies nicht im Laufe des Tages geschieht, wird dies in der Ruhe der Nacht nachgeholt. Das sorgt dann für Einschlafschwierigkeiten oder Durchschlafprobleme.

Schlafräume sind Wohlfühlräume

Der Schlafbereich sollte positiv geprägt sein für Kinder, deshalb ist es wichtig, dass Kinder nicht mit zu Bett gehen bestraft werden.

Mittagsschlaf sollte in einem angemessenen Rahmen stattfinden

Es sollte darauf geachtet werden, dass der Mittagsschlaf nicht zu lange ausfällt. Der Mittagsschlaf darf nicht länger als 30 Minuten dauern, sonst ist dieser nicht förderlich. Darüber hinaus leidet der nächtliche Schlaf darunter. Zusätzlich ist es bedeutend sich gesund und abwechslungsreich zu ernähren. Gesüßte Speisen und Getränke vermeiden, denn diese machen unruhig. Auch koffeinhaltige Nahrungsmittel sind ungünstig, für einen gesunden Schlaf.

Bewegung wirkt ausgleichend

Die Bewegung an der frischen Luft ist für ein gesundes, ausgeglichenes Leben nötig. Kinderyoga, Autogenes-Training, Muskelentspannungstechniken, Meditation usw. können effektiv dazu beitragen, Ruhe zu finden und sich zu entspannen.  Schlafentzug ist eine Foltermethode und ist unheimlich quälend. Im Schlaf regenerieren wir, schöpfen neue Kräfte und erholen uns auf verschiedenen Ebenen. Sind wir nicht erholt, können wir am Tag nicht so produktiv sein. Außerdem kann dies zu gesundheitlichen Konsequenzen führen, wie Kopfschmerzen, Gedächtnisstörungen, Konzentrationsschwäche, das Immunsystem arbeitet nicht so effizient usw.

Dresi

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