Kindererziehung ohne Gewalt
Gewalt in der Erziehung ist leider noch heute ein Thema, obwohl es seit dem Jahr 2000 gesetzlich verboten ist. Körperliche Züchtigung und psychische Gewalt ist für Kinder schädlich und sollte nicht abgetan bzw. verharmlost werden.
Die deutsche Kinderhilfe spricht von dramatischen Zahlen. Der bekannte „Klaps auf den Po“ oder Ohrfeigen sind erniedrigend und wirken sich negativ auf die Entwicklung der Persönlichkeit aus. Gewalt die sich gegen Kinder richtet ist ebenso schädlich, wie Gewalt gegen Erwachsene. Es gibt die verschiedensten Synonyme für Gewalt an Kinder, z.B. Klaps, Haue, Dresche, jedoch bleibt es das was es ist, nämlich Gewalt. Diese Gewalt hinterlässt seine Spuren wie Scham, Angst, Wut, Verletzungen, Minderwertigkeitsgefühle, Schuldgefühle und Erniedrigung. Das sind Narben fürs Leben, die durch Aufarbeitung bewältigt werden können. Für Kinder ist es ohne Hilfe schwierig damit fertig zu werden. Selbst im Erwachsenenalter zeigen sich die Auswirkungen von Gewalt im Kindesalter. Die Psyche leidet darunter und wirkt sich auf das Leben aus. Im Erwachsenenalter stellen sich dann die Gewalterfahrungen im Kindesalter z.B. als Blockaden, Unsicherheit, Minderwertigkeit, Ängste und Phobien dar.
Gewalt führt zu Gewalt und friedliches Verhalten führt zu Frieden. Gewalt in der Erziehung kann unmöglich dazu führen, dass Kinder ausgeglichen und friedlich sind. Eine Studie vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend zeigt, wer Gewalt erfährt, neigt eher dazu gewalttätig zu sein. Zu Gewalt gehört nicht nur die körperliche Gewalt, sondern auch die psychische Gewalt. Liebesentzug, Demütigung durch unbedachte Worte, Beleidigungen und Liebe nur durch Erfüllung von Bedingungen. Liebe ist bedingungslos, sie ist einfach da, weil der andere ist. Sie ist nicht abhängig von Leistung, Aussehen und Gütern.
Kinder sind auf die Liebe und Geborgenheit der Eltern angewiesen und damit nutzt man durch Gewalt die eigene Überlegenheit aus. Dies darf nicht sein, denn es ist unmoralisch. In dem Moment, wo Gewalt als Lösung angewendet wird, wird die Überforderung bzw. Ohnmacht des Menschen deutlich. Kein Mensch sollte auf diese Weise die Beherrschung verlieren. Kinder sind Persönlichkeiten, die ebenso wenig mit Gewalt behandelt werden dürfen, wie Erwachsene. Kein Mensch kann gesund heranwachsen, wenn gedemütigt wird und dabei spielt es keine Rolle, ob die Demütigung psychisch oder körperlich erfolgt.
Nichts kann durch Gewalt besser werden, weder die Noten noch die Persönlichkeit. Also gehen Sie bewusst und reflektiert mit Ihrem Leben und dem Ihrer Kinder um.
Zur natürlichen Entwicklung des Kindes gehört es, dass Kinder ihre Grenzen austesten, sich ausprobieren, Dinge erforschen, sich mit anderen auseinander setzen, Konflikte angemessen lösen, sich zu messen, zu fallen und wieder aufzustehen usw. Dies sind natürliche Aspekte der Entwicklung. Eltern reagieren aufgrund von Stress und/oder Überforderung. Wenn die Hand aus der Wut heraus ausrutscht, wird es Zeit sich Gedanken zu machen, warum dies passiert und wie dies in Zukunft vermieden werden kann.
Gewalt zerstört und darf keinesfalls Teil der Erziehungsmaßnahmen sein. Damit wird der Mensch erniedrigt und gedemütigt. Wie kann so, ein selbstbewusster Mensch heranreifen?
Es ist ein Grundrecht eines jeden Einzelnen in Würde heranreifen zu dürfen, ohne durch Gewalt gebrochen und verbogen zu werden. Jedes Individuum kann sich mit seiner eigenen Natur entwickeln dürfen. Eine liebevolle und bedürfnisorientierte Beziehung zu Ihrem Kind bzw. Kindern, wird sanftmütige liebevolle Persönlichkeiten hervorbringen, die nicht entfremdet wurden sind. Sie werden Ihrem Naturell entsprechend heranreifen und im Einklang mit Ihrer Gefühlswelt reifen. Somit kann sich die soziale-und emotionale Intelligenz optimal entwickeln. Dies ist fundamental für das Lernen im Allgemeinen und damit besteht die Basis für die Entwicklung, eines glücklichen und erfüllten Leben.
- Pflegen Sie mit Ihrem Kind eine gesunde Beziehung
- Gewalt ist KEINE Option
- Seien Sie sich bewusst, dass Gewalt keine positiven Auswirkungen auf Ihr Kind hat und sogar schädlich ist.
- Die Psyche leidet enorm darunter und die seelische Gesundheit wird nachhaltig beeinträchtigt
- Die Grundhaltung gegenüber Ihrem Kind sollte davon geprägt sein, dass Ihr Kind so RICHTIG ist, wie es ist
- Sprechen Sie mit Ihrem Kind und erklären Sie, warum das eine erlaubt ist und andere Dinge eben verboten sind.
- Gehen Sie mit Ihrem Kind so um, wie Sie selbst behandelt werden möchten
- Respektieren Sie Ihr Kind als Persönlichkeit
- Nehmen Sie Ihr Kind mit seinen Bedürfnissen ernst
- Vertrauen Sie darauf, dass Ihr Kind alle Ressourcen in sich trägt, die es für sein Leben benötigt
- Respektieren Sie Ihr Kind als eigenständiges Individuum, dass die Herausforderungen im Leben auf die eigene individuelle Art und Weise absolviert
- Begleiten Sie vertrauensvoll Ihr Kind und Helfen Sie, wenn es gefordert wird
- Wenn Sie merken, dass es Ihnen schwer fällt, gewaltfrei zu erziehen, dann gehen Sie der Ursache auf den Grund. Suchen Sie sich die nötige Hilfe, um Ihre Probleme zu lösen!
- Setzen Sie sich mit Ihrer eigenen Kindheit auseinander um Blockaden, Unsicherheiten und Ängste abzubauen
- Setzen Sie Prioritäten in Ihrem Leben, sodass überfordernde Situationen vermieden werden
- Kinder sind das kostbarste Gut und sollten deshalb Priorität sein. Jede einzelne Person ist Teil der Gesellschaft und gesunde Kinder bilden eine gesunde Gesellschaft.
- Reflektieren Sie sich und Ihr Verhalten gegenüber anderen
- Lernen Sie sich zu verstehen, denn es gibt nichts was man grundlos tut. Mit dem Verständnis sich selbst gegenüber, wächst auch die Toleranz anderen gegenüber
- Arbeiten Sie an Ihrer Persönlichkeit und entwickeln Sie sich zu dem Menschen, der Sie gerne seien möchten
- Kinder lernen von Vorbildern, also leben Sie selbst vor, was Sie von Ihren Kindern erwarten
- Kinder spüren, wenn ein unaufrichtiges Leben geführt wird und werden dies über ihr Verhalten widerspiegeln
- Das was Sie von Ihrem Kind erwarten, muss von Ihnen selbst erfüllt werden
- Erlauben Sie sich und Ihrem Kind „Fehler“, denn Sie sind wichtig für die Entwicklung
- Stellen Sie sich die Frage was sich ändern muss, damit Gewalt keine Option ist
- Woher kommt die Wut in Ihnen?
- Was prägt Ihr Gedankengut?
- Was triggert Sie und löst diesen enormen Druck aus, so dass Gewalt erfolgt?
- Welche Ängste stecken hinter Ihren Handlungen?
- Welche Prioritäten prägen Ihr Leben und sind diese wirklich relevant für ein glückliches und erfülltes Leben?
- Wo erhalten Sie die nötige Hilfe?
Übernehmen Sie Verantwortung für das eigene Leben und leben Sie es bewusst! Nur so sind sie nicht Marionette von unbewussten Prozessen, die Ihr Leben in Bahnen lenken, die Sie nicht möchten.